Sprache: Deutsch
02.10, 10:00–11:30 (Europe/Berlin), ADA
Zu welchen gefährlichen Lock-In-Effekten führt der Ausbau digitaler Infrastrukturen? Welche Herausforderungen ergeben sich für Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz? Was muss die Politik jetzt tun, damit die Digitalisierung klimaneutral und zukunftsfähig wird?
Ein interaktiver Perspektivwechsel-Workshop
Digitalisierung wird häufig als Ermöglicherin für Klima- und Ressourcenschutz verstanden. Weniger im Fokus ist, dass digitale Infrastrukturen den Ausstoß von Klimagasen verursachen und Unmengen an Ressourcen verschlingen. Ein künstliches neuronales Netzwerk zur Spracherkennung verursacht in einer Trainingsperiode in etwa so viel CO2 wie ein Flug von Berlin nach Madrid und zurück. Zurzeit laufen wir Gefahr, dass der Ausbau der digitalen Infrastrukturen zu Lock-in-Effekten führt, die mit Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft nicht vereinbar sind.
Doch Digitalisierung hat keine Zukunft ohne Klima- und Ressourcenschutz. In diesem Workshop fragen wir, welche politischen Weichen die Politik jetzt stellen muss. Ziel ist es, NGO-Mitarbeiter:innen aus der Digitalisierungs- und Techszene dafür zu sensibilisieren, dass die momentane Digitalisierung unsere Lebensgrundlagen gefährdet und daher dringend reguliert werden muss.
Expert:innen stellen die Herausforderungen in kurzen Inputs aus Umwelt- und Tech-Perspektive dar. Sie beziehen sich konkret auf die Forderungen des B&B-Trägerkreises. Danach nehmen die Workshop-Teilnehmenden Stellung zu vorbereiteten Zitaten/Thesen. Ziel ist es, mögliche Zielkonflikte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Zur Einbindung der Teilnehmenden werden auch interaktive Tools wie Menti-Abstimmungen genutzt.
Perspektivwechsel-Workshops sind ein von Germanwatch vielfach erprobtes Format, um durch Integration unterschiedlicher Ansichten eine gemeinsame strategische Perspektive zu entwickeln. Durch Germanwatch und das FIfF ist die Verschränkung der klima-/umwelt- mit der kritisch-technischen Perspektive schon in der Workshops-Planung angelegt.
Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft / WZB – demokratische und konviviale Technik – Datenschutz und IT-Sicherheit – Künstliche Intelligenz – Mitgründer der Bits&Bäume-Konferenz
- Die Nicht-Nachhaltigkeit der Blockchain/Web3
- Folgenreiche Verführung – Kritik intelligenter Systeme zur Weltrettung
- Was schützt eigentlich der Datenschutz?
- FIfF-Space for Forum
- Digitale Beteiligungsformate für die nachhaltige Transformation: Erfolgskriterien und Fallstudien
- B&B-Panel: Technikgestaltung im Sinne von Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung (DE/EN)
Johanna ist Referentin für Digitalisierung und Klimaschutz bei Germanwatch.
Ich denke Digitalisierung, Demokratie und Nachhaltigkeit zusammen und bin überzeugt: Eine zukunftsfähige und demokratische Digitalisierung ist möglich! Packen wir's gemeinsam jetzt an!
Jens Gröger ist Wissenschafler beim Öko-Institut in Berlin. Er entwickelt Methoden zur Bewertung der Energieeffizienz von Computern, Software, Telekommunikationsnetzen und Rechenzentren.
Simon Hinterholzer arbeitet am Borderstep Institut. Er forscht dabei zu den Umweltwirkungen von Rechenzentren sowie zu den Effekten der Digitalisierung im Gebäudebereich.