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Attributable Web: der Entwurf eines dezentralen, kontextualisierten Webs
02.10.2022 , DELPHI
Sprache: Deutsch

Wie kann ein dezentrales Wissens- und Datennetzwerk als Erweiterung des physischen Raumes aussehen? Wie kann das Digitale auf reale Kontexte Bezug nehmen? Wie können Individuen und Institutionen daran partizipieren?
Der Vortrag zeigt anhand eines Prototypen an der UdK Berlin, wie solch eine Infrastruktur funktioniert und eröffnet den Ausblick auf ein zukünftiges kontextualisiertes Web.


Wer sagt was in welchem Kontext? Im physischen Raum sind wir es gewohnt dies nachvollziehen zu können. Zentralisierte Plattformökonomien verschleiern Datenherkunft und Zuordenbarkeit.

Im Rahmen der Notfalldigitalisierung der Universität der Künste Berlin zu Beginn der Pandemie entstand das Forschungsprojekt medienhaus/. Die Absicht war es, distribuierte Communities und Wissensnetzwerke zu entwickeln, ohne sich in die Abhängigkeit bestehender Plattformen zu begeben. Zentraler Bestandteil ist ein Inhaltsverwaltungssystem, basierend auf dem Matrix Protokoll, um attribuierbare dezentrale Wissensnetzwerke zu ermöglichen.
Das zugrunde liegende Konzept ermöglicht Netzwerkeffekte zwischen Individuen, wie Institutionen, die gleichberechtigt partizipieren können. Digitale Infrastruktur kann eigenständig, nachvollziehbar und klimaneutral betrieben werden. Das Digitale kann wieder physisch verortet und kontextualisiert werden. Interfaces sind im Gegensatz zu gängigen zentralisierten Plattformen für ihren jeweiligen Kontext individualisierbar. Dies sollte integraler Bestandteil eines partizipativen, demokratischen Miteinanders im Digtalen sein.

Das gesellschaftspolitische Forschungsprojekt versteht sich im Spannungsfeld von Aktivismus, Academia und öffentlicher Infrastruktur. Nach zwei Jahren iterativer Entwicklung an der UdK Berlin, Kooperationen mit Kreaktivraumprojekten und aktivistischen Gruppen sind die ersten Werkzeuge entwickelt und erprobt. Ausgehend von diesem konkreten Forschungsprojekt wird der Vortrag den Ausblick auf ein dezentrales, semantisches Web geben.

Robert Schnüll forscht zusammen mit seinem Entwicklungsteam medienhaus/ an der Universität der Künste Berlin, und lehrt dort im Kontext 'New Media' zur Demystifizierung digitaler Technologien.