01.10.2022 –, DELPHI
Sprache: Deutsch
Wie wäre es, wenn unsere Mobilitätsdaten nicht von US-Konzernen eingehegt
würden? Wie würde es aussehen, wenn wir uns selbst um diese Daten kümmern?
Es war einmal, Hänsel und Gretel. Sie finden aus dem Wald heraus, weil Hänsel
den Weg mit Kieselsteinen markiert hat. Heute streuen wir (fast) alle überall
und die ganze Zeit digitale Kieselsteine mit unseren Handys. Wir hinterlassen einen
geographischen Fingerabdruck.
Diese Standorddaten sind begehrt. Jeder kann selbst mit einer App bei einer
Wanderung oder Radtour die zurückgelegte Strecke aufzeichnen. Die allermeisten
Smartphones zeichnen im Hintergrund permanent alles auf und laden es auf die
Server der Hersteller hoch.
Die Daten sind sehr sensibel. Darin ist zu sehen, ob jemand regelmäßig zur
Arbeit geht, ob jemand zu diesem oder jenem Arzt geht, wie sich jemand fort
bewegt, wen jemand trifft, auf welche Konferenzen oder oder Demos jemand geht,
ob jemand früh aus dem Haus geht oder sich nachts rumtreibt.
Google Maps kann damit Sinnvolles tun, wie die Stauanzeige auf der Karte, ohne
auch nur einen einzigen Sensor irgendwo im Asphalt zu vergraben. Google hat
dadurch sehr genaue Personenprofile, die es durch Werbung und Weiterverkauf
monetarisiert.
Wie wäre es, wenn unsere Mobilitätsdaten nicht von US-Konzernen eingehegt
würden? Wie würde es aussehen, wenn wir uns selbst um diese Daten kümmern? Was
könnten wir damit Gutes tun? Wie könnten wir z.B. das Mitfahren leichter
machen, wenn wir wüssten wer gerade wo hin fährt und wer wo hin möchte?
Technik kann auch mal zu was gut sein