01.10.2022 –, CAMPHER
Sprache: Deutsch
Das Projekt MoDeSt hat sich das Ziel „Modulare Design Strategien“ für langlebige Smartphones zu ermitteln. Smartphones als kleine mobile IKT-Produkte sind weit verbreitet und gleichzeitig nur kurz genutzt. Durch modulare Design könnte die Reparierbarkeit verbessert und auch langfristige Upgrades von Geräten ermöglicht werden - aber gibt es Akzeptanz und Interesse für solche Produkte?
Smartphones als kleine mobile IKT-Produkte sind weit verbreitet. Diese erzeugen in ihrer Herstellung den größten Teil ihrer Umweltwirkung, da in ihnen seltene Erden und sogenannte Konfliktstoffe verbaut werden. Die durchschnittliche Nutzungsdauer von zwei Jahren ist viel zu gering, sodass aus der stetigen Neuproduktion von Smartphones eine erhebliche Umweltbelastung entsteht. Im Rahmen der Circular Economy ist die Nutzungsdauerverlängerung daher ein wichtiger Ansatz, um den Ressourceneinsatz und die Menge der produzierten Güter insgesamt zu verringern.
Im Projekt MoDeSt wurden die Möglichkeiten von Produktzirkularität durch „Modulare Design Strategien“ für langlebige Smartphones untersucht.
Ein modulares Design von Smartphones könnte den Kreislaufstrategien zu Gute kommen:
- RETAIN: Verlängerung der Nutzungsdauer und Bindung durch Upgrademöglichkeiten und individualisierte Ausstattung, um Überdimensionierung zu vermeiden
- REFIT: Leichtere Reparierbarkeit
- REFURBISH: Leichtere Ersatzteilgewinnung aus Altgeräten, Kaskadennutzung von Komponenten und Modulen
- RECYCLE: Leichtere Demontage und Trennung für das Recycling
Gleichzeitig sind diese Strategien keine Selbstläufer. Selbst ökologisch- und suffizienz-orientiertee Nutzer*innen ersetzen Geräte bei nachlassender Funktionalität schnell und haben geringes Interesse an Reparatur.
Wie kann man dieses Dilemma lösen und welche Anreize und Rahmenbedingungen sind nötig? Gemeinsam beleuchten wir dafür die größten Missverständnisse rund um Smartphonenutzung.
Wissenschaftlerin am Fraunhofer IZM in Berlin, aktiv in der Nachhaltigkeitsforschung rund um Elektronik, Schwerpunkte Ökobilanzen und Obsoleszenz
M.A. Erik Poppe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IZM und der TU Berlin. Er studierte Politik und Wirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle (Saale) und der Freien Universität Berlin. Seit 2019 arbeitet er am Fachgebiet für transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik an der TU Berlin und ist an verschiedenen Projekten mit Fokus auf Produktlebensdauer, Haltbarkeit und Obsoleszenz beteiligt.
Neben der Forschung ist Erik ein erfahrener Ökobilanzierer mit einem Fokus auf Produkte und Dienstleistungen (EPD, PCF, PEF) und führt regelmäßig unabhängige kritische Prüfungen für Ökobilanzstudien von Dritten durch.
Christoph Teusch arbeitet seit 2018 als Nachhaltigkeits-Manager bei der AfB gemeinnützigen GmbH. Das Inklusionsunternehmen bereitet gebrauchte Business-IT wieder auf und schafft durch die Wiedervermarktung Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und schont gleichzeitig Klima & Umwelt. Einen besonderen Fokus legt er auf die Themen Circular Economy und sozial-ökologische Wirkungsmessung.