Language: Deutsch
10-01, 10:30–12:00 (Europe/Berlin), EMACS
Im softwarebasierten Transformationsprojekt 'Global Commoning System' werden Werkzeuge konzipiert und umgesetzt, um außerhalb privater Bestimmungsrechte mit den Dingen der Welt auf Augenhöhe umgehen zu können und dabei effiziente Kooperationsstrukturen zu erreichen.
Das Projekt entstand durch eine Auseinandersetzung mit den Arbeiten der Commons-ForscherInnen Meretz/Sutterlütti sowie Helfrich/Bollier. Im Projekt versuchen wir, durch die Konzeption und Umsetzung verschiedener, in Zusammenhang stehender Werkzeuge, Strukturen zu ermöglichen, in denen Menschen auf Peer-Ebene im gemeinsamen Prozess die Welt nach ihren Vorstellungen gestalten können, ohne dabei die Komplexität und Effizienz der bestehenden Verhältnisse zu verlieren.
In unserem Ansatz sehen wir einen wichtigen Schritt, schon heute zum Aufbau neuer Beziehungsformen beizutragen, aus welchen eine post-kapitalistische und nachhaltige Gesellschaft entstehen kann.
Eine Besonderheit in unserer Konzeption ist, dass wir – jenseits von Markt und Staat und außerhalb der rein digitalen Sphäre – besonders einander unbekannte Menschen dabei unterstützen wollen, gemeinsam zum Zweck der Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu kooperieren. Durch die Methode des ‚verteilten Planungsprozesses‘ versuchen wir etwa, auch komplexere Kooperations-Strukturen zu ermöglichen, deren Grundlage die individuelle Selbstzuordnung zu Tätigkeiten ist. Oder durch die Methode der ‚Berücksichtigung‘ wollen wir erreichen, dass Tätigkeit in unbezahlten Bereichen wie Freier Software oder Geflüchtetenhilfe einen tatsächlichen Vorteil außerhalb bloßer Anerkennung mit sich bringen kann.
Der Vortrag soll in den Stand der Konzeption einführen und ist zum besseren Verständnis reich bebildert.
Aktivist im Commons-Institut e.V. und im 'Global Commoning System'. Im letzteren hauptsächlich für die Konzeption zuständig.