Anonyme Scroller (Algorithm Anonymous)
01.10, 10:40–11:00 (Europe/Berlin), Forum (zeitunabhängig)
Sprache: Deutsch

Wir alle kennen es: Man will nur kurz seine Mails checken und plötzlich wacht man Stunden später im weirden Part von YouTube auf. Doch fürchtet euch nicht! In unserer Selbsthilfegruppe könnt ihr euer Leid klagen und herausfinden, ob ihr mit zehn Stunden täglicher Bildschirmzeit eigentlich noch guter unterer Durchschnitt seid.


Der Rat für Digitale Ökologie (RDÖ) lädt im B&B-Forum zum Meeting der Anonymen Scroller. Im Stuhlkreis reflektieren wir gemeinsam unsere ganz persönliche Internetnutzung. Inspiriert von der Idee der Anonymen Alkoholiker kann man in unseren Selbsthilfegruppen-Treffen ehrlich über suchtartiges Surfverhalten reden: "Ich heiße Mark und ich scrolle im Bett noch so lange auf Instagram, bis ich einschlafe und mir das Handy ins Gesicht fällt."
Das Format bietet die Gelegenheit, sich ungeniert mit einer ernstzunehmenden Thematik auseinanderzusetzen. Es soll dazu anregen, von einer persönlichen Ebene ausgehend über wünschenswerte technische und gesellschaftliche Entwicklungen nachzudenken, ohne dabei zu moralisieren oder mit Horrorszenarien um sich zu werfen. Neben der Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird es auch um Aspekte digitaler Souveränität gehen, z.B. hinsichtlich möglicher Schritte zur Selbstermächtigung gegenüber den Tech-Unternehmen, die unsere Internetnutzung maßgeblich mit- und vorbestimmen. Im Anschluss an das Treffen erhalten die Teilnehmenden eine Broschüre mit Infos dazu, wie etwa endless scrolling, Plattformgeschäftsmodelle und Emissionssteigerung zusammenhängen und warum nicht nur einem selbst damit geholfen ist, mal das Handy aus der Hand zu legen.
Der RDÖ ist ein transdisziplinärer Think Tank, der die Digitale Transformation der Gesellschaft aus den Begrenztheiten einer wirtschafts- und technikgetriebenen Betrachtung befreien will. Er ist ein Projekt der gemeinnützigen Stiftung FUTURZWEI.

Der transdisziplinäre Rat für Digitale Ökologie will Digitalisierung als zentrales gesellschaftspolitisches Thema begreifbar machen.